Reflexe als universelle Sprache der Babys

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Universelle Baby-Sprache


Weltweit sprechen alle Babys während Ihren ersten Monaten eine universelle Sprache. Sie unterhalten sich begeistert, lassen aber ihre Sprache noch nicht durchschauen. Ob sie später eine semitische, kaukasische oder indogermanische Sprache sprechen, lassen sie sich noch nicht anmerken.

Aber wie interpretiert man ihre Körpersprache?

Primäre Reflexe

Werfen wir einen genaueren Blick auf diese neugeborenen, menschlichen Babys. Das erste, was Sie bemerken, sind ihre Reflexe. Genauer gesagt: der Such-, Saug-, Greif-, Schritt-, Moro- und Tauchreflex. Mit „Sprache“ haben diese Reflexe auf den ersten Blick wenig zu tun.

Aber jedes Baby wird mit bestimmten Reflexen geboren, die ihm bei seinen Grundbedürfnissen helfen. Ziel ist es, körperlich und emotional am Leben zu bleiben. Diese Reflexe werden also tatsächlich als Kommunikationsmittel verwendet.

Grundbedürfnisse

Welche Körpersprache sehen wir noch bei Babys? Hungersignale wie z.B. die Zunge herausstrecken, die Hand zum Mund führen usw. Diese sind universell und darüber hinaus mit den universellen Grundbedürfnissen eines menschlichen Babys verbunden, nämlich Ernährung, Nähe/Geborgenheit, Schlaf, Wärme, Reaktionsfähigkeit und viel Liebe.

Geliebt zu werden gibt einem Baby das Gefühl, wertvoll zu sein, ohne sich darin zu verlieren. Es „besetzt“ sozusagen seinen eigenen Platz am Körper seiner Bezugsperson, an dem es ganz (bei) sich selbst sein kann.

Weinen

Wenn diese Grundbedürfnisse befriedigt sind, bekommen Sie bei einem Baby ein reflexartiges Lächeln. Wenn die Bedürfnisse nicht erfüllt werden, schreit ein Baby. Das ist eine weitere universelle Art der Kommunikation. Auffallend ist, dass, wenn ein Baby allein in seinem Bettchen liegt, sowohl Eltern als auch medizinisches Fachpersonal in der Regel „Hunger“ als erste Ursache für dieses Weinen angeben.

Das allererste, worüber wir nachdenken sollten, ist, dass sich ein Baby verlassen fühlt. Andere Ursachen können sein: schmutzige Windeln, zu kalt/heiss, zu beschäftigte Umgebung, müde, schockiert, Schmerzen, Hunger, …

Emotionale Regulation ​

Kann ein Baby diese Situation allein entschärfen? Kann er diesen Cortisol-Zufluss selbst kontrollieren? Nein, im Gegenteil, ein Baby unter sechs Monaten hat dazu praktisch keine Möglichkeit. Ein Baby weinen zu lassen hat die Wirkung, sein eigenes zerbrechliches Abwehrsystem zu untergraben.

Wie wäre es damit? Die grundlegenden Systeme, die Emotionen zu verarbeiten, sind bei der Geburt nicht vorhanden: Sie entwickeln sich zum größten Teil postnatal (im präfrontalen Kortex), meist in den ersten zwei Lebensjahren mit Verlängerungen bis zu fünf Jahren. Das bedeutet, dass ein Baby völlig darauf angewiesen ist, dass wir Bezugspersonen ihre Emotionen regulieren.

Wenn ein weinendes Baby allein gelassen wird, wirkt es sich darüber hinaus nachteilig auf die Entwicklung des Babys aus. Ganz abgesehen von der Panik, die es bei einem Baby auslöst. Das beim Weinen gebildete Cortisol findet keinen Ausweg, da sich die Cortisolrezeptoren im Hippocampus noch entwickeln. Tatsächlich wird dieser Tsunami von Cortisol für das sich entwickelnde Gehirn toxisch, wenn dieses Weinen ohne einen Erwachsenen in der Nähe anhält, um es zu regulieren, was es auf lange Sicht noch schwieriger macht, sich selbst zu regulieren.

Hautkontakt

Unsere Haut ist die universelle Basis für optimales Wachstum. Es ist der einzige Ort, an dem neugeborene Menschenbabys in den letzten zwei Millionen Jahren optimal überleben und sich entwickeln können. Doktor Nils Bergman ist eine Autorität in dieser Angelegenheit.

Es gibt unzählige Studien, die unbestreitbar zeigen, dass Trennung (Eltern – Kind) schädlich ist. Er ist auch bestrebt, Hautkontakt als Ausgangspunkt zu nehmen und dies nicht als Leckerbissen zu sehen.

Weil ein Baby, das NICHT Haut an Haut ist, einen niedrigeren Blutzuckerspiegel hat, mehr an Apnoe leidet, mehr weint, seine Temperatur weniger halten kann usw.

Paradox

Das universelle Paradox ist folgendes: Alle Menschen brauchen eine befriedigende Erfahrung der Abhängigkeit, bevor sie wirklich unabhängig und selbstregulierend werden können. Nach Millionen von Jahren der Evolution ist unser Gehirn in der Lage, zu etwas Phänomenalen heranzuwachsen, solange es in den ersten Lebensjahren mit intensiver Pflege kombiniert wird.

So universell diese Grundbedürfnisse auch sein mögen, in Wirklichkeit sind sie manchmal schwer in die Organisation unserer (westlichen) Gesellschaft einzubauen.

Eltern brauchen dabei unsere Hilfe und Anleitung. Tragetücher sind ein unverzichtbares Hilfsmittel, um den Kontakt zwischen Eltern und Kind zu fördern: Ernährung, Nähe und Reaktionsfähigkeit folgen auf natürliche Weise.

Verständnis und Akzeptanz

Wir dürfen hierbei natürlich die elterliche Fähigkeit nicht aus den Augen verlieren. Für manche Menschen ist es nicht selbstverständlich, Babys die ganze Zeit bei sich zu haben, also müssen wir nach einem, für alle Beteiligten, lebensfähigen Kompromiss suchen.

Aber wenn wir unser Wissen darüber mit den Eltern teilen, gibt es oft mehr Verständnis und Akzeptanz für die spezifischen Bedürfnisse eines menschlichen Babys. Es liegt also an uns, diese universelle Körpersprache in eine verständliche und individuelle Sprache für jede einzelne Familie von Afrika bis Amerika umzusetzen.

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